Wer gerne Geld in nachhaltige Projekte investieren und dabei auch noch etwas Gutes tun möchte, findet unter der Vielzahl der Angebote oft das sogenannte Waldinvestment oder den Baumsparvertrag. Leider sind die wenigsten Anbieter zu empfehlen, was viele Baumsparvertrag Erfahrungen in der Praxis sowie in Tests beweisen.
Inhaltsverzeichnis
Der Baumsparvertrag: eine gute Investition?
Die Stiftung Warentest hat sich Waldinvestments mal genauer angeschaut. Leider mit niederschmetterndem Ergebnis. Alle getesteten Unternehmen schnitten nur mit mangelhaft ab.
Investitionen in Bäume – das klingt erst mal gut. Die meisten Anbieter haben aber nur wenig lukrative oder sogar unseriöse Waldinvestments im Angebot.
Wie funktioniert das Waldinvestment?
Das Prinzip, das dahinter steckt, ist recht leicht erklärt.
- Du kaufst oder pachtest ein Stück Wald, indem du einen Dienstleistungsvertrag abschließt.
- Dieser umfasst die Aufforstung und Ernte des Holzes, sodass je nach Zeitpunkt der Rodung eine Gewinnausschüttung je nach Baumwachstum nach 6 bis 25 Jahren erfolgt. Dies ist eine sehr lange Zeitspanne, sodass man sich ein Investment sehr gut überlegen sollte.
- Die Kosten sind gering, du kannst schon etwa 400 Euro ein Waldinvestment tätigen.
- Ob du dann Gewinne ausgezahlt bekommst, hängt auch davon ab, ob der Wald wie geplant wächst und geerntet werden kann.
- Auch der Holzpreis spielt eine Rolle, der aber über einen so langen Zeitraum oftmals nicht zuverlässig vorhergesagt werden kann.
- Nach der Rodung erhältst du dein investiertes Kapital und je nach Anbieter zwischen 4 und 7 Prozent Rendite.
Achtung: Ein Waldinvestment birgt gewisse Risiken, bei einem Waldbrand oder dem Verlust durch Schädlingsbefall kann das Investment sogar ganz verloren sein.
3 Anbieter von Waldinvestments
Anbieter wie Miller Forest und Forest Finance gelten zwar allgemein als seriös, schneiden im Praxis-Test aber ebenfalls nur mangelhaft ab.
1. Forest Finance
Forest Finance wurde 1995 gegründet, hat sich auf nachhaltige Forstinvestitionen spezialisiert und bietet Anlegern die Möglichkeit, in Aufforstungsprojekte zu investieren, die ökologische und soziale Vorteile bieten. Etwa 20.000 Anleger haben hier Wald bzw. Waldanteile gekauft oder gepachtet. Diese liegen in Vietnam, Panama und Kolumbien.
2. Miller Forest (Miller Investment)
Seit 2006 bietet Miller Investment Direktinvestitionen in Wald und Bäume an. Dabei haben Investoren die Möglichkeit, Waldparzellen im südamerikanischen Paraguay zu kaufen oder zu pachten. Das Unternehmen hat bisher rund 13.000 Hektar Brach- und Weideland aufgeforstet und über 13 Millionen Bäume gepflanzt. Mit diesem Waldinvestment verknüpfen Investoren Ökologie und Nachhaltigkeit mit einer attraktiven Rendite.
3. Generation Forest
Generation Forest ist eine Genossenschaft mit einem innovativen Forstkonzept, das Klimaschutz und wirtschaftlichen Ertrag vereint. Das Projekt bietet nicht nur eine nachhaltige Geldanlage, sondern fördert auch den Erhalt der Artenvielfalt und schafft dringend benötigte Arbeitsplätze. Mitglied der Generationenwälder profitieren ebenso wie zukünftige Generationen.
>> zu den Ergebnissen vom Waldinvestement Test von Stiftung Warentest
FAQ
Was ist ein Baumsparvertrag?
Ein Baumsparvertrag ist eine spezielle Form der Geldanlage, bei der Anleger regelmäßig Geld einzahlen, um Bäume oder Waldparzellen zu erwerben. Das eingezahlte Geld wird dann für Aufforstungsprojekte verwendet, die Anleger erhalten in der Regel nach einer bestimmten Laufzeit eine Rendite basierend auf dem Wachstum der Bäume oder dem Wert des Waldes.
Welche Vorteile bietet ein Baumsparvertrag?
Ein Baumsparvertrag bietet mehrere Vorteile, darunter die Möglichkeit, in eine nachhaltige Geldanlage zu investieren, die den Umweltschutz unterstützt. Außerdem können Anleger von Renditen profitieren, während sie gleichzeitig zur Wiederaufforstung und zum Schutz der Umwelt beitragen.
Was sind die Risiken bei einem Baumsparvertrag?
Obwohl Baumsparverträge attraktive Renditen bieten können, sind sie auch mit Risiken verbunden. Dazu gehören etwa die Abhängigkeit von externen Faktoren wie Witterungsbedingungen, Schädlingsbefall oder natürlichen Katastrophen, die das Wachstum der Bäume beeinträchtigen können. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass die Wertentwicklung des Waldes nicht den Erwartungen entspricht oder dass die Anlage an Wert verliert.
Wie finde ich einen seriösen Anbieter für Baumsparverträge?
Es ist wichtig, sorgfältig zu recherchieren und einen seriösen Anbieter für Baumsparverträge auszuwählen. Achte auf Unternehmen mit einer nachgewiesenen Erfolgsbilanz in der Forstwirtschaft und suche nach transparenten Informationen über die Aufforstungsprojekte und Vertragsbedingungen.
Welche steuerlichen Aspekte muss ich bei einem Baumsparvertrag beachten?
Die steuerliche Behandlung von Baumsparverträgen kann je nach Land und individueller Situation variieren. In einigen Ländern können bestimmte Steuervorteile oder -anreize für nachhaltige Investitionen in die Forstwirtschaft gelten. Es ist ratsam, vor Abschluss eines Baumsparvertrags einen Steuerberater hinzuzuziehen.
Unser Fazit
Statt Waldinvestment mit unsicherem Ausgang, empfehlen wir dir, lieber in andere Anlegeformen zu investieren, zum Beispiel in Immobilien, Edelmetalle (Gold) oder Festgeld. Denn Bäume sind keine wirklich gute Geldanlage und auch für die Umwelt ist das Investment kein großer Vorteil.
Statt Bäume immer wieder neu anzupflanzen und für die Holzindustrie zu verarbeiten, sollten lieber große Teile unter Naturschutz gestellt und sich selbst überlassen werden. Denn ein „unaufgeräumter Wald“ bietet zahlreichen Tieren einen unvergleichlichen Lebensraum, der durch nichts zu ersetzen ist.
Holzplantagen für Waldinvestments haben dagegen für die Natur keinen Nutzen, da sie immer wieder abgerodet werden und so keinen nennenswerten Lebensraum und Artenvielfalt bieten.
Investiere dein Geld lieber in Waldschutzprojekte für die gesamte Menschheit und erfreue dich an dem Ergebnis, statt maximale Profite im Sinn zu haben.
Wie investierst du dein Geld?
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