Immer mehr Menschen beginnen, sich für die Geschichte hinter den Produkten zu interessieren. Neben dem Bio-Siegel achten Verbraucher vermehrt darauf, dass ihre Waren Faire-Trade-Standards erfüllen. Hier erfährst du mehr zum Fair-Trade-System und dem Fair-Trade-Siegel.
Inhaltsverzeichnis
Was versteht man unter Fairtrade?
Fair Trade steht für fairen Handel, insbesondere mit Entwicklungsländern. Die Menschen, die an der Herstellung der Waren beteiligt sind, sollen in gerechter Weise von den Erlösen profitieren und nicht von Konzern-Riesen ausgebeutet werden, ob nun Bauer oder Arbeiter.
Wer Waren produziert und diese verkauft, soll auch davon leben können.
Zudem geht es bei Fairtrade auch um eine umweltschonende Produktion und die Förderung diverser Projekte, von Schulen bis hin zur Gesundheitsvorsorge. Fairtrade Standards für Produkte richten sich daher nach sozialen, ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten.
Hierzu gehören:
- kostendeckender Mindestpreis, der eine nachhaltige Produktion ermöglicht
- fairer Lohn für Erzeuger und deren Mitarbeiter
- Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit
- Verbot von Diskriminierung
- faire Urlaubsregelungen
- Bioprodukte erhalten einen Aufschlag
- Verbot von gentechnisch veränderten Saatguten
- Einhaltung von Umweltstandards (Verzicht auf Chemikalien und Pestizide)
- Fairtrade-Prämie zur Finanzierung von gemeinnützigen Projekten vor Ort (z. B. Infraktur, Schulen, Krankenhäuser etc.)
Einkaufen mit gutem Gewissen
Dass die Preise für Fairtrade Produkte etwas über dem Durchschnitt liegen, stört immer weniger Verbraucher. Zahlreiche Fairtrade Produkte in Bio-Qualität gibt es auf dem deutschen Markt, so viel wie in keinem anderen Land.
Ob Fair Trade Kaffee, Bananen oder Schokolade, wer Fairtrade kauft, kauft mit gutem Gewissen. Selbst Supermärkte und Mode-Shops haben auf die gestiegene Nachfrage reagiert und zahlreiche Fair Trade Produkte ins Sortiment aufgenommen.
Für viele Verbraucher ist Fairtrade dabei weitaus mehr als nur ein Trend. Es ist eine persönliche Überzeugung, mit dem eigenen Lebensstil zu einem fairen Handel beizutragen. Wer Produkte mit den Fairtrade Siegel kauft, unterstützt gleichzeitig die Einhaltung ökonomischer, ökologischer und sozialer Standards.
Welche Fairtrade-Produktkategorien gibt es?
In diesen Kategorien sind heute bereits Fair Trade Produkte erhältlich, zu erkennen am Fair-Trade-Siegel:
- Blumen & Pflanzen
- Baumwolle
- Früchte & Säfte
- Gemüse & Obst
- Kakao (Fair Trade Schokolade), Kaffee und Tee
- Honig
- Kosmetik
- Kräuter & Gewürze
- Hülsenfrüche, Sojaprodukte
- Sportbälle
- Reis
- Wein
- Zucker
Was ist das Fair-Trade-Siegel?
Zielsetzung: Fair-Trade zielt darauf ab, gerechtere Handelsbedingungen für Produzenten in Entwicklungsländern zu schaffen, indem es sicherstellt, dass sie faire Preise für ihre Produkte erhalten.
Umfang: Es umfasst eine Vielzahl von Produkten, darunter Lebensmittel (wie Kaffee, Tee, Schokolade), Textilien und Kunsthandwerk.
Vergabekriterien
Die Kriterien für die Vergabe des Fair-Trade-Siegels können umfassen:
Gerechte Löhne
Arbeitsbedingungen
Verbot von Kinderarbeit
Umweltschutz
Transparente Handelspraktiken
Kontrollen und Zertifizierung
Die Kontrolle und Zertifizierung werden in der Regel von unabhängigen Organisationen durchgeführt, die sich auf Fair-Trade spezialisiert haben, wie zum Beispiel Fairtrade International oder die World Fair Trade Organization.
Die Überprüfung der Einhaltung der Standards erfolgt meist jährlich, kann aber je nach Produkt und Organisation variieren.
Der Prozess beinhaltet in der Regel sowohl Vor-Ort-Inspektionen als auch die Überprüfung von Geschäftsunterlagen, um sicherzustellen, dass die Fair-Trade-Kriterien erfüllt sind.
Transparenz des Verfahrens
Die meisten Fair-Trade-Organisationen bemühen sich um Transparenz in ihren Zertifizierungs- und Überwachungsverfahren. Sie veröffentlichen häufig Informationen über ihre Kriterien, Prozesse und manchmal auch über die Ergebnisse der Inspektionen.
Obwohl das Fair-Trade-System weitgehend als positiv und förderlich für nachhaltige Entwicklung angesehen wird, gibt es auch Kritik, insbesondere hinsichtlich der Effektivität und des Umfangs der Marktchancen für Produzenten.
Wo kann ich Fairtrade Produkte kaufen?
Ob Fair Trade Kleidung, Fair Trade Kaffee, Fair Trade Schuhe oder Fair Trade Handy, es gibt eine Vielzahl an Fair Trade Artikeln im Handel.
Hier findet du fair produzierte Lebensmittel, Mode und
FAQ
Wer steckt hinter Fairtrade?
Fairtrade wird in Deutschland durch den 1992 gegründeten Verein Fairtrade Deutschland e.V. repräsentiert, der Mitglieder aus Bereichen wie Entwicklungshilfe, Jugendbildung, Politik und kirchliche Hilfsorganisationen hat.
Wie finanziert sich Fairtrade?
Fairtrade Deutschland e.V. finanziert sich hauptsächlich durch Lizenzgebühren für das Fairtrade-Siegel, die von Lizenznehmern gezahlt werden. Diese decken den Großteil der Kosten. Mitgliedsbeiträge und Zuschüsse tragen ebenfalls zur Finanzierung bei.
Wer bekommt das Geld bei Fairtrade?
Die Produzenten profitieren von einem Fairtrade-Mindestpreis und einer zusätzlichen Prämie. Der Mindestpreis soll die durchschnittlichen Produktionskosten für eine nachhaltige Produktion decken. Die Fairtrade-Prämie wird von den Bauernfamilien oder Plantagenarbeitern in demokratischen Prozessen für soziale, ökologische oder ökonomische Projekte verwendet.
Ist Fairtrade wirklich fair?
Es gibt Kritikpunkte, wie z.B. den höheren Preis für Fairtrade-Produkte, dessen Mehrwert nicht vollständig bei den Produzenten ankommt, komplexe Methoden, die für Konsumenten schwer nachvollziehbar sind, aufgeweichte Standards bei Mischprodukten, Intransparenz bei verschiedenen Siegeln und die Tatsache, dass der Einzelhandel stärker von Fairtrade profitiert als die Produzenten.
Achtest du beim Einkauf auf das Das Fair-Trade-Siegel? Welche Fair-Trade-Produkte landen bevorzugt in deinem Einkaufskorb?
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