Ein schicker und gut durchstrukturierter Garten ist nicht dein Geschmack? Du kannst deinen Garten auch einfach umgestalten und daraus ein echtes Naturparadies machen. Hier findest du viele Tipps und Ideen, wie du deinen Garten Schritt für Schritt zu einem echten Naturgarten anlegen und in einen Ökogarten umgestalten kannst.
Inhaltsverzeichnis
- Warum einen Naturgarten anlegen?
- Tipp 1: Bringe den Boden wieder in Schwung
- Tipp 2: Naturgarten Pflanzen auswählen
- Tipp 3: Herbizide und Insektizide sind tabu
- Tipp 4: Natürlich düngen
- Tipp 5: Nisthilfen installieren
- Tipp 6: Natürliche Wege im Garten anlegen
- Tipp 7: Lege eine Wildblumen-Wiese an
- Tipp 8: Naturteich als Wasserparadies für Frösche und Fische
- Tipp 9: Laubhaufen als Lebensraum für den Igel und andere Kleintiere
- Tipp 10: Wilde Gartenecken wachsen lassen
Warum einen Naturgarten anlegen?
Ein Naturgarten bietet nicht nur optisch Vorteile, er ist vor allem auch ein optimaler Lebensraum für Tiere und Pflanzen, die es in einer klassischen Gartengestaltung schwer haben.
Statt kurz geschnittenem Rasen, gestutzten Hecken und ordentlich platzierten Pflanzen, kann der kontrollierte Wildwuchs für Insekten und Kleintiere ein echtes Paradies darstellen.
Zum Naturgarten pflanzen gibt es zahlreiche verschiedene Möglichkeiten. Du kannst vielfältige Bäume, Sträucher und Blumen anpflanzen, einen Naturteich gestalten und vieles mehr, was deinen Garten abwechslungsreicher, bunter und artenvielfältiger macht. Pestizide und chemische Düngemittel sind hie ebenso tabu wie eine allzu übertriebene Gartenpflege.
Hier findest du die besten Naturgarten Ideen, mit denen du einen Naturgarten planen und ganz einfach umsetzen kannst.
Tipp 1: Bringe den Boden wieder in Schwung
Ein ausgelaugter Boden, der jahrelang mit künstlichem Dünger und immer den gleichen Pflanzen bewirtschaftet wurde, ist keine optimale Basis für deine Pflanzen.
Du kannst die Bodenqualität verbessern, indem du das Erdreich vor dem Pflanzen wieder neu aufarbeitest. Das heißt, den Boden umgraben, belüften, evtl. mit neuer nährstoffreicher Erde vermischen und vor allem eine abwechslungsreiche Bepflanzung planen.
Pflanze mehrjährige Stauden und Pflanzen in den unterschiedlichsten Sorten, die miteinander harmonieren. So sparst du dir das jährliche Neuanpflanzen und hältst gleichzeitig den Boden mit vielseitigen Nährstoffen durch Pflanzenreste in Schwung.
Kompost und Mulch sorgen regelmäßig dafür, dass neue Nährstoffe in die Erde eingebracht werden. Ein Komposthaufen bietet auch den Vorteil, dass du Grünabfälle einfach in deinem Garten entsorgen kannst.
Tipp 2: Naturgarten Pflanzen auswählen
Wenn du einen Naturgarten anlegen willst, solltest du zunächst die Begrünung planen. Verzichte auf überzüchtete Pflanzensorten, die in der Natur so gar nicht vorkommen. Setze lieber auf klassische Pflanzenarten, die optimal für die klimatischen Bedingungen in deinem Garten geeignet sind und gut miteinander harmonieren.
Beim Naturgarten anlegen solltest du einheimische Pflanzen und Sträucher bevorzugt pflanzen. Auch, um den Pflegeaufwand für das Düngen und Bewässern so gering wie möglich zu halten.
Verzichte zudem auf Billigware aus dem Discounter und greife lieber zu Gärtnerware, damit die Pflanzen wirklich gut gedeihen. Robuste Pflanzenarten mit ungefüllten Blüten bieten, anders als die gefüllten Blüten, den Insekten eine gute Nahrungsquelle.
Tipp: Welche Pflanzen gut zusammenpassen und ähnliche Bedingungen zum Wachsen brauchen, erfährst du in verschiedenen Gartenratgebern, aber auch in der Gärtnerei vor Ort.
Tipp 3: Herbizide und Insektizide sind tabu
Verbanne alle chemischen Produkte aus deinem Gartenzubehör, sofern du diese bisher verwendet hast. In einem ökologischen Garten haben diese nichts zu suchen. Herbizide und Insektizide, die zum Bekämpfen von Unkraut und „Schädlingen“ eingesetzt werden, sind alles andere als gut für die Umwelt und lagern sich auch im Grundwasser sowie in den Pflanzen und deren Früchten ab.
Um Unkraut in Schach zu halten, kannst du stattdessen altbewährte Methoden wie das Unkraut jäten nutzen, statt Chemie einzusetzen.
Um vermeintliche Schädlinge davon abzuhalten, deine Pflanzen anzuknabbern, kannst du ebenfalls natürliche Mittel (z. B. Kaffeesatz, Pflanzen-Brühen und Jauchen) verwenden.
Tipp 4: Natürlich düngen
Pflanzenstärkungsmittel können leicht selber hergestellt und als natürlicher Dünger verwendet werden. Optimal ist es, organische und natürliche Dünger zu verwenden, wie zum Beispiel…
- Kompost
- Hornspäne
- Mist
- Regenwurmhumus
- Gesteinsmehl oder auch
- Kräuterextrakte.
Auch sollte auf Torf bzw. torfhaltige Erde verzichtet werden. Denn um diese verkaufen und anbieten zu können, müssen im Vorfeld Moore trockengelegt und damit auch zerstört werden. Dies hat zur Folge, dass Tiere und Pflanzen darunter leiden müssen, da ihr natürlicher Lebensraum zerstört wird.
Tipp: Mit Jauchen (z. B Brennesseljauche, Knoblauch-Jauche) kannst du deine Gartenbeete natürlicher düngen und brauchst dafür noch nicht einmal Geld auszugeben. Oder verwende deinen Kaffesatz als Dünger!
Hier findest zu ein Beispiel-Rezept für Knoblauch-Jauche:
- Hacke etwa 500 Gramm Knoblauch grob samt Schale.
- Vermische das Ganze mit ein paar gehackten Zwiebeln und Johannisbeerblättern.
- Gib alles in einen Eimer mit 10 Litern Wasser und stelle diesen in die direkte Sonne, um den Gärprozess zu beschleunigen.
- Rühre die Mischung einmal täglich kräftig um.
- Nach etwa zwei Wochen ist die Jauche fertig und kann 1:10 verdünnt als natürlicher Dünger verwendet werden.
>> Lies auch den Artikel zum Thema „Biodünger selber machen“
Tipp 5: Nisthilfen installieren
Für Vögel kannst du Nisthilfen in die Hecken und Sträucher, aber auch an Bäumen oder feststehend im Garten installieren, um das Ausbrüten von Nachwuchs zu erleichtern und ihnen auch beim Überwintern zu helfen.
Achte darauf, die Nisthilfen nicht zu weit am Boden anzubringen, damit Katzen und andere Kleintiere nicht an die Nester gelangen.
>> Lies dazu auch den Artikel zum Thema „Vögel überwintern“
Tipp 6: Natürliche Wege im Garten anlegen
Statt komplett betonierter Gartenwege kannst du natürliche Alternativen anlegen. Zum Beispiel mit einzelnen Trittsteinen, trittfesten Bodendecker-Pflanzen oder Ähnlichem.
Tipp 7: Lege eine Wildblumen-Wiese an
Statt den Rasen stets kurz zu halten und nur mit einer einzigen Rasensorte anzupflanzen, kannst du deinen Garten mit einer Wildblumenwiese bereichern.
Das wirkt nicht nur schön natürlich, sondern sieht auch herrlich bunt aus und zieht als zusätzlicher Lebensraum zahlreiche Insekten an. Der Vorteil ist, dass du die Wiese kaum pflegen musst, sondern wild wachsen lassen kannst.
Tipp 8: Naturteich als Wasserparadies für Frösche und Fische
Wenn du genug Platz im Garten hast, kannst du ihn auch mit einem Naturteich bereichern. Dieser bietet einen schönen Lebensraum für Frösche, kleine Fische und andere Tiere, die gerne in der Nähe von Wasser leben.
Ein kleiner Teich ist hier schon ausreichend, um das Klima im Garten zu verbessern. Mit einem kleinen Wasserfall bringst du zudem ein schönes Plätschern in den Garten.
Größere Naturteiche eignen im Sommer als Alternative zum Pool. Die natürliche Randbepflanzung sorgt dafür, dass das Wasser immer schön sauber bleibt – ganz ohne den Einsatz von Chlor, wie es für einen herkömmlichen Gartenpool nötig ist.
Wie du einen Naturteich anlegen kannst, erfährst du in folgendem Video:
Tipp 9: Laubhaufen als Lebensraum für den Igel und andere Kleintiere
Der Igel und andere Kleintiere haben es schwer, einen geeigneten Rückzugsort für den Winter zu finden. Wenn du Laub und andere Pflanzenteile im Garten zusammenkehrst, solltest du daher möglichst immer einen Haufen übrig lassen und liegen lassen. In diesem kann ein Igel überwintern und auch andere Kleintieren finden darin einen sicheren Lebensraum.
Tipp 10: Wilde Gartenecken wachsen lassen
Wähle mehrere ruhig gelegene Ecken aus, die du gezielt verwildern lässt. Stapel dazu ein paar Hölzer, pflanze ein paar Wildkräuter an und überlasse dann alles der Natur, sodass sich dieser Bereich komplett wild entwickeln kann. Viele Insekten, Spinnen und Vögel lieben diese natürlichen Lebensräume.
Fazit: Wenn du einen Naturgarten anlegen möchtest, gibt es sicher noch viele weitere Tipps. Du musst natürlich nicht alle Ideen auf einmal umsetzen, sondern kannst auch Schritt für Schritt vorgehen. Mit der Zeit wird dein Garten dann immer natürlicher und bietet immer mehr Lebewesen einen attraktiven Lebensraum.
Welche Tipps hast du zum Naturgarten anlegen?
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Quellenverzeichnis:
- Carstens, P. (2021, 8. Oktober). Naturgärten: Tipps & Tricks zur Gartensaison. geo.de. https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/garten/naturgaerten-anlegen-profi-tipps
- Grundlagen Naturgarten – NABU. (o. D.). NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V. https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/index.html
- Ndr. (2022, 13. September). Naturgarten: so einfach ist ökologisches Gärtnern. NDR.de – Ratgeber – Garten. https://www.ndr.de/ratgeber/garten/Naturgarten-So-einfach-ist-oekologisches-Gaertnern,oekologischgaertnern100.html