In der konventionellen Landwirt kommen immer mehr Pestizide, unter anderem auch das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat, zum Einsatz. Wen wundert es da, dass diese nun in verschiedenen Tests auch in Backwaren, Haferflocken und sogar im Urin zu finden sind. Doch was genau bedeutet das für die Gesundheit und wann ist ein Glyphosat Verbot in Sicht?
Inhaltsverzeichnis
Glyphosat: Tests oft positiv
Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) hat in verschiedenen Großstädten Europas den Test gemacht und zusammen mit dem europäischen Dachverband Friends of the Earth zahlreiche (80 von 182) Urin-Proben auf Glyphosat positiv getestet.
Da keiner der Probanden beruflich oder privat direkt mit Glyphosat in Kontakt kommt, muss das Ergebnis auf einer Belastung durch Nahrungsmittel basieren. Die Zeitschrift Ökotest hat zudem Mehl, Haferflocken und Backwaren auf Glyphosat untersuchen lassen und wurde in den meisten Fällen fündig.
Das Spritzmittel Glyphosat wird bereits seit mehr als 30 Jahren in der Landwirtschaft eingesetzt, mit heute noch völlig unklaren Folgen für Mensch und Tier. Unkrautvernichtungsmittel mit Glyphosat kommen international am häufigsten zum Einsatz, am meisten in der Landwirtschaft, aber auch in Gärten, Parkanlagen sowie im Weinanbau.
Welche Gefahren drohen durch Glyphosat?
Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es keine Gefahren durch Glyphosat und auch auch das Bundesinstitut für Risikobewertung ist dieser Meinung, solange bestimmte Grenzwerte eingehalten werden. Doch oftmals überschreiten einige Produkte (z. B. Glyphosat Monsanto) die zulässigen Werte und auch Tierversuche lassen eine gesundheitsbedenkliche Wirkung erahnen, sodass ein Glyphosat Verbot dringendst erforderlich wäre.
Höchstwahrscheinlich ist Glyphosat krebserregend, es zerstört die biologische Vielfalt in der Natur und lässt sich sogar bei mehr als 70 Prozent der Deutschen im Urin nachweisen.
Das Glyphosat Verbot kommt – aber mit Verspätung
Bereits 2016 haben Proteste dazu geführt, dass die EU-Kommission Glyphosat nicht erneut für 15 Jahre zulassen konnte. Denn die notwendige Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten kam nicht zustande.
Leider hat Ende 2017 der damalige Landwirtschaftsminister Christian Schmidt von der CSU quasi im Alleingang für Deutschland zugestimmt, dass Glyphosat für weitere 5 Jahre eingesetzt werden darf.
Bereits 2020 soll hier allerdings nur noch eine reduzierte Verwendung möglich sein. Unter anderem soll Glyphosat auf öffentlichen Flächen sowie in Hausgärten nicht mehr verwendet werden dürfen.
Auch Bauern müssen hier bereits mit Einschränkungen rechnen, denn es gibt dann ein Glyphosat Verbot Deutschland, das die Verwendung des Mittels vor der Ente verbietet. Mehr als 3/4 der bisher verwendeten Glyphosat Menge soll damit schon reduziert werden.
Glyphosat und Insekten
Dass Glyphosat Bienen und andere Insekten beeinträchtigt, konnte bereits mehrfach in Glyphosat Studien nachgewiesen werden. Die Glyphosat Wirkung, aber auch die konventionelle Landwirtschaft mit Monokulturen, ist für Insekten derart schädlich, dass die Arten-Vielfalt und auch die Anzahl in Deutschland seit dem Einsatz von Glyphosat und anderen Insektiziden in Deutschland deutlich zurückgegangen sind.
Schäden von Glyphosat in der Natur
Glyphosat tötet alle Pflanzen ab, die in der konventionellen Landwirtschaft auf dem Feld nicht erwünscht sind. Damit gibt es auch im Umkreis der Ackerflächen immer weniger Wildpflanzen und die Artenvielfalt verringert sich.
Zudem gelangt Glyphosat auch ins Grundwasser, was die dort lebenden Amphibien in ihrer Entwicklung stört. Der Grund liegt hier oft in einer viel zu hohen Glyphosatkonzentration, die dafür sorgt, dass auch das Trinkwasser immer mehr belastet wird und in der Erde lebende Mikroorganismen zerstört werden.
Glyphosat Verbot Deutschland – zum 31. Dezember 2023
Im Jahr 2023 ist es dann hoffentlich soweit und das Glyphosat Verbot Deutschland wird endlich durchgesetzt. Zum 31. Dezember 2023 soll das Glyphosat Verbot Deutschland in Kraft treten, da dann die Übergangsfrist endet – unserer Meinung nach um etliche Jahre zu spät. Alle Mittel, die Glyphosat enthalten, sind dann laut Programm zum Insektenschutz offiziell verboten.
Fazit: Wer die Wahl hat, sollte immer zu Produkten greifen, in denen laut Tests kein Glyphosat enthalten ist. Auch Bioprodukte (z. B. Haferflocken von Bioland oder Allnatura) enthalten in der Regel kein Glyphosat.
FAQ
Gibt es Alternativen zum Glyphosat?
Wird ein nachhaltiger Ackerbau betrieben, sind Mittel wie Glyphosat gar nicht nötig. Statt alles zu vernichten, was den Wachstum der Pflanzen stören könnte, eignen sich andere Maßnahmen. Regelmäßiges Pflügen zum Beispiel sorgt dafür, dass unerwünschte Pflanzen auf dem Acker keine Chance haben.
Ist Glyphosat krebserregend?
Die Frage, ob Glyphosat krebserregend ist, ist Gegenstand vieler wissenschaftlicher Untersuchungen und Debatten. Glyphosat ist ein weit verbreitetes Herbizid und das am häufigsten verwendete Unkrautvernichtungsmittel weltweit. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), eine Agentur der Weltgesundheitsorganisation (WHO), stufte Glyphosat im Jahr 2015 als „wahrscheinlich krebserregend für den Menschen“ ein, basierend auf begrenzten Beweisen für Krebs bei Tieren und begrenzten Hinweisen auf Krebs bei Menschen.
Ist Glyphosat giftig für Hunden und Katzen?
Glyphosat ist ein Herbizid, das dazu entwickelt wurde, Unkräuter und Pflanzen abzutöten. Es kann für Hunde und Katzen giftig sein, wenn sie direkten Kontakt mit Glyphosat-haltigen Produkten haben oder diese verschlucken.
Was hältst du vom Glyphosat Verbot für die Landwirtschaft?
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