
Du möchtest im Alltag nicht nur nachhaltig leben und einkaufen, sondern auch möglichst nachhaltig wohnen?
Ob Möbel, Tapeten, Teppiche oder der Wasser- und Energieverbrauch – hier findest du die besten Tipps, wie dir das im eigenen Heim gelingt.
Nachhaltigkeit Definition
Was bedeutet nachhaltig? Hier eine einfache Erklärung:
Nachhaltigkeit umfasst alle Maßnahmen, die einen rücksichtsvollen Umgang mit den Ressourcen der Erde als Ziel haben. Zum Beispiel in der Forstwirtschaft, in der nur Bäume gefällt werden, die wieder aufgeforstet werden und nicht zu den bedrohten Wäldern gehören. Nachhaltig können aber auch viele andere Bereich des Lebens gestaltet werden.
Nachhaltiges Wohnen umfasst verschiedene Bereiche
Schon beim Hausbau gelten heute viele neue Richtlinien, um Wohnraum nachhaltiger zu gestalten. Doch auch innen kann mit der richtigen Planung vieles nachhaltig umgesetzt worden. Dazu gehören nicht nur die Materialien zur Renovierung, sondern auch Möbel und andere Einrichtungsgegenstände sowie die Art der Energieversorgung.
Mit der Umstellung auf eine nachhaltige Wohnumgebung schonst du nicht nur die Umwelt, sondern du tust durch den Verzicht auf krankmachende Baustoffe, Möbel und Bodenbeläge auch deiner Gesundheit etwas Gutes und unterstützt faire Arbeitsbedingungen von Herstellern, die auf eine nachhaltige Produktion setzen.
Schritt für Schritt nachhaltig Wohnen
- Hinterfrage deine Lebensgewohnheiten
- Schau, wo du eventuell Verbesserungen in der Nachhaltigkeit erzielen kannst
- Spare beim Verbrauch von Wasser, Strom und Wärme
- Investiere in nachhaltige Energiesysteme
- Setze auf eine nachhaltig produzierte Einrichtung (Möbel, Teppiche, Haushaltswaren, etc.)
- Verändere dein Konsumverhalten
Mit den folgenden Tipps gelingt dir die Umstellung leichter
Tipp 1: Prüfe deinen ökologischen Fußabdruck
Berechne deinen eigenen ökologischen Fußabdruck. Dieser ist ein wichtiger Nachhaltigkeitsindikator, der dir zeigt, in welchen Bereichen du am meisten Energie und Rohstoffe verbrauchst.
Auf der Website www.footprint-deutschland.de (BUNDjugend) kannst du diesen einfach berechnen und findest auch gleich noch praktische Tipps, wie du deinen ökologische Fußabdruck reduzieren bzw. verkleinern kannst.
Tipp 2: Verträgliche Farben und Lacke verwenden
Prüfe genau, mit welchen Materialien du deine Wohnung ausstattest, damit langfristig keine Giftstoffe in die Umgebung abgegeben werden, die deine Gesundheit schädigen. Achte beim Kauf zum Beispiel auf das Siegel Natureplus.
Bei der farblichen Gestaltung kannst du ganz auf natürliche Farben setzen. Naturfarben für die Innengestaltung sind zwar etwas teurer, aber eine gute Alternative zu herkömmlichen Raumfarben, da diese mit ökologisch unbedenklichen Inhaltsstoffen hergestellt werden und als allergiearm gelten.
Natürliche Mineralfarben auf Kalkbasis gibt es für den Innen- und Außenbereich. Diese enthalten keine Lösungsmittel, lassen sich gut auf Wände auftragen, haben eine hohe Deckkraft und sind in zahlreichen schönen Farben erhältlich.
Verwende Leim auf Naturstoffbasis statt Kunstharzbasis. Auch Lacke sollten keine Lösungsmittel und Weichmacher enthalten.
Wichtig: Der Preis ist leider kein Indikator für eine gute Verträglichkeit. Allerdings geben verschiedene Gütesiegel sowie Testberichte und Kundenmeinungen einen Hinweis darauf, welche Stoffe zu empfehlen und gesundheitlich unbedenklich sind.
Tipp 3: Strom aus erneuerbaren Energien beziehen

Unterstütze die Stromversorger, die Strom aus erneuerbaren Energien herstellen. Vergleiche regelmäßig die Preise, denn oft kann man durch einen Wechsel sogar noch Geld sparen und hat nicht nur der Umwelt etwas Gutes getan.
Tipp 4: Stromverbrauch senken
Den Stromverbrauch hast du in der Regel selbst in der Hand. Mit den folgenden Tipps reduzierst du unnötige Stromkosten.
- Nicht benötigte Geräte nachts immer ausschalten
- Auf den Standby-Modus verzichten
- Energiesparende Geräte mit der Klasse A+++ kaufen
- Alle Lampen mit energieeffizienter LED-Technik ausstatten
- Kühlschrank nicht direkt neben dem Backofen und nicht am sonnigen Fenster platzieren – sonst ist mehr Kühlenergie nötig!
- Generell auf überflüssige Elektrogeräte verzichten
- Mehr Tageslicht in die Wohnung bringen, natürliche Helligkeit ist immer besser
- Gas- oder Induktionsherd verbraucht weniger Energie als ein Elektroherd
Tipp 5: Wasserverbrauch senken
Reduziere deinen Wasserverbrauch, um zu sparen und die Umwelt zu schonen.
- Stopptaste am Toiletten-Spülkasten nutzen
- Regenwasser sammeln und zum Gießen verwenden
- Nicht mit der Hand spülen
- Wassersparender Geschirrspüler und Waschmaschine
- Beim Zähneputzen den Wasserhahn zudrehen
- Duschen statt baden
- Badewanne = 150 Liter Wasser, beim Duschen wird meist nur die Hälfte verbraucht
- Armaturen mit Durchflussbegrenzer reduzieren den Wasserverbrauch ebenfalls
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Tipp 6: Möbel, Teppiche und andere Textilen ohne Schadstoffe
Enthalten Teppiche, Möbel und Wohntextilien Schadstoffe, können Kopfschmerzen und Allergien langfristig die Folge sein. Hier ist es wichtig zu wissen, welche Materialien oder Klebemittel bei der Herstellung zum Einsatz kamen. Denn schlechter Kleber gibt langfristig Stoffe frei, die für die Gesundheit schädlich sind.
Achte auf folgende Punkte:
- Natur-Teppiche ohne Biozide
- Bodenbeläge ohne Weichmacher und andere Schadstoffe
- Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft: heimische Holzarten aus der Region!
- Naturstein aus der Region, um lange Transportwege zu vermeiden
- Achte auf Umweltsiegel – zum Beispiel der Blaue Engel oder ein gleichwertiges Umweltsiegel, das für die Einhaltung ökologischer Standards bekannt ist
- Verwende Bettwäsche & Gardinen aus Bio-Baumwolle
Achtung: Wenn der neue Teppich oder das Möbelstück extrem lange unangenehm riecht, könnte dies ein Hinweis auf giftige oder unverträgliche Materialien sein. Gerade in Schlafräumen und Kinderzimmern solltest lieber etwas mehr in qualitative, schadstoffarme Produkte investieren.
Tipp 7: Müll richtig trennen und reduzieren
Wer nachhaltig wohnen möchte, kann dies auch bei der Mülltrennung umsetzen. Zum Beispiel ist auf die richtige Trennung aller Müllbestandteile zu achten und die Verwendung einer Biotonne zu empfehlen. Achte auf die korrekte Entsorgung alter Konsumgüter, im Hausmüll, Sondermüll oder Sperrmüll sowie Elektroschrott.
Spare Verpackungsmüll, indem du lose Ware einkaufst und wiederverwendbare Beutel zum Einkaufen mitnimmst. So reduzierst du deine Müllmenge und kannst eventuell sogar Müllgebühren sparen.
Tipp 8: Richtig lüften und heizen
Auch beim Lüften und Heizen sind einige Dinge wichtig.
- Stelle die Temperatur nie zu hoch ein
- Schalte die Heizung nie ganz aus, da so bei ausgekühlter Wohnung mehr Energie zum Aufheizen nötig ist
- Gut isolierte Fenster verhindern unnötigen Wärmeverlust
- Fenster nicht kippen, sondern regelmäßig Stoßlüften
- Rüste auf eine moderne Heizung um, z. B. Erdwärme, Pelletheizung oder Solar-Anlage
- Wichtig ist auch eine gute Wärmedämmung an Wänden, Dach und Böden –hält Kälte im Winter ab und Hitze im Sommer fern
- Mineralputz und mineralische Anstriche verhindern Schimmelbildung
- Möbel nicht direkt an die Wand stellen, damit die Raumluft gut zirkulieren kann
Tipp 9: Nachhaltig wohnen und nachhaltig produzierte Möbel kaufen
Beim Möbelkauf sollltest du folgende Dinge beachten:

- Nachhaltige Möbel werden aus nachwachsenden Ressourcen und ökologischem Anbau hergestellt
- Die Transportwege sind kurz
- Die Bezahlung der Mitarbeiter ist fair
- Zudem wird auf gesundheits- und umweltschädigende Stoffe verzichtet
- Entscheide dich für hochwertige und zeitlose Möbel, die immer modern aussehen und lange halten
Tipp 10: Recycling und Upcycling statt Neukauf
Statt neu kaufen:
- Nutze Verschenk- und Tauschplattformen, um zu sparen und Altes wieder neu zu verwenden
- Alte Möbel lassen sich oft neu aufbereiten/umgestalten
- Aus alten Textilien kannst du auch neue Kleider selber nähen
>> Lies auch unseren Artikel zu Upcycling Ideen
Tipp 11: Richtig umbauen/sanieren
Eigene Immobilien können nachhaltiger geplant werden.
- Räume für mehrere Nutzungsmöglichkeiten planen
- Lieber klein bauen und Räume sinnvoll teilen
- Keller trocken legen, Kellerdecke dämmen
- Schimmelpilz beseitigen
- Fensterfugen abdichten
Tipp 12: Nachhaltige Reinigungsmittel
Setze auf Reinigungsmittel mit natürlichen Inhaltsstoffen (zum Beispiel von der Marke Frosch). Du kannst sie fertig kaufen oder auch aus Hausmitteln selber herstellen. Achte auf bekannte Umweltsiegel!
- Die kraftvolle Rezeptur mit Himbeer-Essig entfernt optimal Kalkrückstände und führt zu einer gründlichen...
- Der Frosch Himbeer-Essig WC-Reiniger entfernt kraftvoll Kalk, Urinstein und Schmutz sogar unter dem WC-Rand
- Hinterlässt einen angenehm frischen Himbeerduft
Tipp 13: Keine elektrischen Geräte im Schlafzimmer
Für einen erholsamen und gesunden Schlaf solltest du in den Schlafräumen elektrische Wellen und magnetische Felder weitestgehend reduzieren.
Verzichte auf elektrische Geräte und verwende zum Beispiel statt dem elektrischen Radiowecker ein analoges Modell mit Batterie. Auch das Smartphone mit Ladekabel hat nachts am Bett nichts zu suchen.
Tipp 14: Kräuter und Gemüse selber anbauen statt kaufen
Statt Kräuter und Gemüse immer wieder neu zu kaufen, kannst du vieles auch selber züchten. Für ein Kräuterbeet brauchst du nicht viel Platz, ein Balkon reicht dafür völlig aus. Besonders gut wachsen zu Hause Basilikum, Kresse, Thymian, Schnittlauch, Rosmarin und andere Kräuter. Lauch, Porreestangen wachsen immer wieder nach, wenn du sie in der Erde einpflanzt.
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Letzte Aktualisierung am 15.05.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Wir wollen unsere Wohnung renovieren aber wollen es nachhaltig machen. Vielen Dank für diesen Beitrag und Ihre Tipps, wie wir unsere zum Leben erwecken können. Nach Ihrem Rat werde ich ökologische Farben und nachhaltige Reinigungsmitteln nutzen.
Vielen Dank für die wertvollen Ratschläge über eine nachhaltige Einrichtung des Wohnraumes. Mein Partner und ich haben kürzlich unser neues Haus bezogen und wir möchten unseren Wohnraum nachhaltiger gestalten. Besonderes wichtig ist für uns, der Energieverbrauch. Wir denken über das Installieren eine Pelletheizung nach. Interessant ist auch die Information zum Mineralputz. Ich wusste nicht, dass man so Schimmelbildung entgegenwirken kann.