Immer mehr Hobbygärtner haben sich vom Dünger aus dem Chemielabor verabschiedet und setzen stattdessen auf biologischen Dünger. Alle Vorteile und Wissenswertes zum Thema Biodünger selber machen, Rasen düngen und natürlicher Dünger für Tomaten und Gurken findest du hier.
Inhaltsverzeichnis
Warum Biodünger selber machen?
Wenn Pflanzen nicht so richtig gedeihen wollen, weil wichtige Nährstoffe fehlen, ist Biodünger aus dem Handel oder selbstgemachter Dünger eine gute Idee.
Biodünger selber machen – alle Vorteile:
- Dünger macht müde Böden wieder munter.
- Du kannst mit Bio Dünger Rasen Unkraut bzw. Moos im Rasen loswerden, Tomaten düngen, aber auch Blumen wie Rhododendron düngen, Rosen düngen oder Oleander düngen.
- Biodünger werden aus pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen hergestellt und tragen weniger zur Umweltverschmutzung bei als synthetische Düngemittel.
- Sie sind biologisch abbaubar.
- Biodünger können die Bodenstruktur verbessern.
- geringeres Risiko von Überdüngung
Welche Biodünger gibt es?
Im Handel findest du einige fertige Bio Düngemittel, wie den Bio-Dünger für Rasen, den es zum Beispiel als flüssige Variante gibt.
3 Empfehlungen für natürliche Dünger und Bio-Düngemittel:
1. Kompost, 2. Mist oder 3. Holzspäne?
Alternativ zu fertigen Düngemitteln kannst du zum Biodünger selber machen auch Materialien aus deinem Garten oder Haushalt verwenden.
Kompost ist ein ebenso effektiver Biodünger wie Mist.
Holzspäne lassen Obst und Gemüse ebenfalls prächtig gedeihen. In der Natur gibt es so keinen Müll, denn alles wird in einem natürlichen Kreislauf immer wieder verwertet.
Wer biologisch düngen möchte, muss seine Schnittreste aus dem Garten und auch die Abfälle aus der Küche nicht entsorgen, sondern kann sie als biologischen Dünger wieder verwerten.
4. Pflanzenjauche als Dünger
Du kannst auch Pflanzenjauche als Bio Dünger verwenden.
- Dazu nimmst du Pflanzen wie z. B. Brennnessel, Löwenzahn oder Schachtelhalm, schneidest alles grob klein, gibst alles in einen Kunststoffeimer und füllst den Eimer mit Wasser auf.
- Nimm dafür möglichst Regenwasser oder Wasser, das schon eine Weile gestanden hat.
- Fülle so viel Wasser hinein, dass alle Pflanzenteile bedeckt sind und decke den Eimer dann mit einem Gitter ab, da der Behälter während des Gärungsprozesses offen bleiben muss.
- Etwa drei Wochen muss die Jauche nun gären.
- Rühre das Ganze täglich mehrfach durch.
- Nach drei Wochen kannst du die Jauche zum Düngen verwenden.
Tipp: Aufgrund des unangenehmen Geruchs stellst du den Jaucheeimer am besten weit weg von Fenstern auf, damit nichts davon in die Wohnung dringt.
5. Asche als Dünger
Auch Asche ist ein natürlicher Dünger. Du kannst sie einfach beim Verbrennen von Holz in deinem Kaminofen herstellen. Die dabei entstehende Asche ist reich an Kalium, Kalk, Eisen und Phosphat – optimal eignet sie sich damit vor allem für übersäuerte Böden, um diese wieder zu neutralisieren.
Achtung: Einige Pflanzen benötigen für Ihr Wachstum genau diesen sauren Boden, zum Beispiel Orchideen, Rhododendren oder Pfingstrosen. Informiere dich daher vorher, welche Pflanzen saure Böden bevorzugen, um dafür keine Asche als Dünger zu verwenden.
Perfekt eignet sich Asche als Dünger für den Obst- und Gemüsegarten, zum Beispiel für Tomaten, Kartoffeln, Porree, Stachelbeeren oder Himbeeren sowie für Blumen und Pflanzen, die keine sauren Böden mögen, wie etwa Geranien, Lavendel oder Nelken.
Wenn du Asche als Dünger verwenden willst, gehst du folgendermaßen vor:
- Verwende nur Holzasche zum Düngen, da die Asche, die beim Verbrennen von Briketts oder Kohle entsteht, giftige Schwermetalle enthält, die als Düngemittel denkbar ungeeignet sind.
- Auch die Asche von Holzkohle ist geeignet, sofern du zum Anzünden keine umweltschädlichen Anzündhilfen verwendet hast.
- Das verwendete Holz sollte unbehandelt sein, also keine Lackierung oder Farbanstriche haben.
- Verwende nicht zu viel Asche als Dünger, etwa 30 Gramm werden hier pro Quadratmeter empfohlen.
- Arbeit die Asche nicht zu tief in die Erde ein.
- Wiederhole das Düngen erst nach ca. 5 bis 6 Wochen.
- Auch als Unkrautvernichter (z. B. Moos) oder zur Schädlingsbekämpfung (z. B. Blattläuse, Kohlschnaken) ist Asche geeignet.
6. Kaffeesatz als Dünger
Du kannst auch Kaffeesatz als Dünger verwenden, wenn es die Pflanze verträgt. Geeignet ist Kaffeesatz als Dünger zum Beispiel für Rosen und andere Pflanzen, die eher saure Böden bevorzugen (z. B. Hortensien, Orchideen, Rhododendron).
Im Kaffeesatz Dünger sind wichtige Mineralien wie Phosphor, Kalium und Stickstoff enthalten, die Pflanzen für ein gesundes Wachstum brauchen.
- Brühe für den Kaffeesatz Dünger einfach etwas Kaffee mit oder ohne Filterbeutel auf und lasse den fertigen Kaffeesatz dann abkühlen.
- Ist er abgekühlt, kannst du ihn auf einem großen Holzbrett oder einer ähnlich großen Fläche verteilen, damit er gut trocknen kann.
- Anschließend verteilst du den trockenen Kaffeesatz als Dünger direkt auf die Pflanzenerde um die Pflanze herum und arbeitest ihn etwas in die Erde ein.
- Alternativ kannst du den Kaffeesatz auch dem Gießwasser zufügen und damit die Pflanzen gießen.
Tipp: Auch Schädlinge kannst du mit Kaffeesatz vertreiben, zum Beispiel Schnecken, die du vom Anfressen deiner Pflanzen abhalten willst.
7. Kartoffelwasser als Dünger
Hast du Kartoffeln gekocht, musst du das Wasser nicht in den Abfluss kippen, sondern du kannst auch das Kartoffelwasser als Dünger verwenden. Denn beim Kochen landen viele wertvolle Stoffe aus der Kartoffel im Kochwasser, das sich hervorragend als natürlicher Dünger eignet.
- Lass das Wassser einfach abkühlen und
- schütte es dann direkt in die Erde, die du düngen möchtest.
- Wichtig: Kartoffelwasser als Dünger eignet sich nur für deine Pflanzen, wenn du zum Kochen kein Salz hineingegeben hast.
Fazit: Ob Rhododendron düngen, Oleander düngen, Tomaten düngen, Rosen düngen oder Rasen düngen – je nach Pflanzenart kannst du verschiedene Arten natürlicher Dünger verwenden. Statt fertigen Dünger zu kaufen, kannst dir auch Biodünger selber machen, zum Beispiel Asche als Dünger, Kaffeesatz als Dünger oder Jauche und Kartoffelwasser, wenn du sparen und genau wissen willst, was drin ist.
Biodünger selber machen: Wie düngst du Pflanzen in deinem Garten oder auf dem Balkon?
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ÖKOLLEGE meint
heeey Blogverwandte Mia,
ein wichtiger Artikel, den Du da verfasst hast. Es muss vollends zurück zu den natürlichen Düngern gehen. Zum gleichen Thema hatte ich auf meinem Blog einen Produkt-Beitrag geschrieben, der Deinen klasse Artikel hier SUPER ERGÄNZT. Kurz zusammengefasst:
Ich war auf der Suche nach einer umweltfreundlicheren Alternative in Sachen Dünger. Das schwierige an der Suche nach einem geeigneten Dünger war, dass er mindestens für den Bioanbau geeignet sein sollte. Meine Güte, ich war echt am Suchen. Gefunden habe ich dann:
Pelletierter Pferde- & Rindermist Universaldünger – zulässig für den Bio-Anbau gemäß EU-VO 889/2008 – von HaGaFe.
Warum umweltfreundlichere Alternative?
+ Zulässig für den Bio-Anbau gemäß EU-VO 889/2008
+ Biologisch abbaubar
+ Organischer Dünger (Keine synthetische Herstellung)
Sollte das nicht an Infos ausreichen. Auf http://www.oekollege.de/organischer-duenger-aus-pferdemist-rindermist-zulaessig-fuer-den-bio-anbau/ habe ich einen detaillierten Beitrag über den Dünger geschrieben. Über Besuch freue ich mich natürlich immer 🙂
Liebe Grüße und viel Erfolg, Micha
Björn meint
Ein toller und wertvoller Beitrag, der aufzeigt wie jeder in seinem Garten oder auf dem Balkon herstellen und nutzen kann.
Eine Möglichkeit den Kompost und die Jauche zu kombinieren und gleichzeitig noch seine Küchenabfälle zu entsorgen ist der Bokashi.
Der wird durch Fermentation in einem luftdichten Eimer hergestellt.
Durch die Fermentation entsteht der „Bokashisaft“ der zusammen mit dem verwerteten Bokashi, zum biologischen Düngen genutzt werden kann.