Campen ist schon lange eine beliebte und kostengünstige Möglichkeit, den heiß ersehnten Urlaub zu verbringen. Nachhaltig campen kannst du, indem du folgende Eco-Camping Tipps beachtest.
Inhaltsverzeichnis
- Warum nachhaltig campen?
- Nachhaltig campen – 13 Tipps fürs Eco-Camping
- Tipp 1: Nachhaltigen Campingplatz buchen
- Tipp 2: Nur das Nötigste mitnehmen
- Tipp 3: Keine Rückstände hinterlassen
- Tipp 4: Gemütlich fahren
- Tipp 5: Müll vermeiden und richtig trennen
- Tipp 6: Umgebung zu Fuß oder mit dem Rad erkunden
- Tipp 7: Lokal einkaufen
- Tipp 8: Benehmen in der Natur – leise und rücksichtsvoll
- Tipp 9: Wasser sparen
- Tipp 10: Solar statt Strom
- Tipp 11: Campingtoilette ordentlich entsorgen
- Tipp 12: Keine Toilette verfügbar?
- Tipp 13: Campinggeschirr nachhaltig
- FAQ
Warum nachhaltig campen?
Früher war der naturverbundene Urlaub vor allem bei Familien sehr geschätzt. Heutzutage kann wohl behauptet werden, dass es als „schick“ gilt, mit den modernsten Wohnmobil- Kolossen durch die
Wälder zu tuckern.
Die Ausstattung dieser Gefährte ähnelt einem 5- Sterne Hotel und jeder möchte schöner, größer und fortschrittlicher sein als sein Nebenmann. Der Komfort ist sicherlich angenehm, das wagt niemand zu bestreiten. Doch stellt sich die Frage, ob nicht gerade das verloren geht, was Camping eigentlich ausmacht?
Der Urlaub fernab des Alltags zeichnet sich für Freunde der Natur und Tierwelt vor allem durch drei Punkte aus:
- Naturnähe
- Schlichtheit
- Nachhaltigkeit
Ein riesiges Reisemobil ist ein wahrer Treibstoffvernichter – in Zeiten des Klimawandels und exorbitant steigender Spritpreise absolut verwerflich.
Nachhaltig campen – 13 Tipps fürs Eco-Camping
Es ist möglich, sich bewusst für nachhaltiges Campen zu entscheiden. Wer einen Eco-Camping Urlaub plant, kann einiges tun.
Hier findest du die besten Tipps.
Tipp 1: Nachhaltigen Campingplatz buchen
Wohin soll die Reise gehen? Mit dieser Frage kann schon die erste naturfreundliche Entscheidung getroffen werden. Die Initiative für ökologisches Campen „Eco Camping“ vergibt Auszeichnungen für besonders vorbildliche Plätze.
Diese nachhaltigen Campingplätze:
- nutzen Solarenergie statt Strom
- sparen Wasser
- vermeiden unnötigen Abfall (z. B. keine Einwegartikel)
- haben einen eigenen Anbau von Gemüse oder Obst
- gestalten den Platz naturverträglich
- verwenden umweltfreundliche Reinigungsmitteln
- bieten ihren Gästen regionale Produkte und Lebensmittel an
- verleihen Fahrräder für die umweltfreundliche Fortbewegung
- oder zeichnen sich durch andere nachhaltige Maßnahmen aus.
» Plätze, die von Eco-Camping als nachhaltiger Campingplatz ausgezeichnet wurden
Tipp 2: Nur das Nötigste mitnehmen
Packe zum Camping nur soviel ein, wie du unbedingt brauchst. Das spart Platz und Gewicht, was sich wiederum positiv auf den Kraftstoffverbrauch auswirkt. Der Wassertank muss nicht voll sein und Lebensmittel können auch erst vor Ort eingekauft werden.
Tipp 3: Keine Rückstände hinterlassen
Wer besonders auf die Umwelt achten möchte, greift zu fester Seife, fester Zahnpasta und Shampoo, die wesentlich weniger Chemikalien enthalten als herkömmliche Flüssigseife.
Verwende Reinigungsmittel, die mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet sind. Diese verzichten auf umweltschädliche Tenside oder Duftstoffe.
Auch das Schmutzwasser darf nie einfach in die Umwelt entleert werden. Das wäre nicht nur fatal für die Fauna, sondern auch äußerst unhygienisch.
Keinesfalls dürfen zudem Essensreste einfach in der Umgebung entsorgt werden. Denn Lebensmittel locken Waschbären oder Ratten an.
Tipp 4: Gemütlich fahren
Auf dem Weg in den Urlaub musst du nicht rasen. Viel spritsparender bist du unterwegs, wenn du nicht so aufs Gas drückst.
- Fahre möglichst niedrigttourig und vorrauschauend.
- Maximal 85 km/h Reisegeschwindigkeit reichen aus bei einem Wohnwagen.
- An Bahnübergängen und im Stau gilt: Motor aus.
- Schalte die Klimaanlage aus, wenn möglich. Damit sparst du ebenfalls Kraftstoff.
- Prüfe vor Abreise den Reifendruck! Denn zu wenig Luft in den Reifen erhöht ebenfalls den Spritverbrauch.
Tipp 5: Müll vermeiden und richtig trennen
Die Mülltrennung und Entsorgung gestaltet sich beim nachhaltigen Campen durchaus etwas aufwendiger als zu Hause. Während zu Hause bequem diverse Abfalleimer benutzt werden, ist der Platz in einem Wohnmobil oder Zelt begrenzt.
Es empfiehlt sich, nur kleinere Mengen an Abfall zu sammeln, z. B. in einem Karton oder Wäschekorb mit verschiedenen Müll(papier)- tüten und diese regelmäßig an der Abfallstation des Campingplatzes zu entsorgen.
Tipp 6: Umgebung zu Fuß oder mit dem Rad erkunden
Die meisten Campingplätze liegen in einer wunderschönen Umgebung, die es zu erkunden lohnt.
Anstatt das Reisemobil oder den PKW zu nutzen, kann das eigens mitgebrachte oder vor Ort ausgeliehene Fahrrad eine klimafreundliche Alternative sein. Wer noch einen Schritt weitergehen will reist schon mit dem Rad und Wanderrucksack an.
Tipp 7: Lokal einkaufen
Von Vorteil für die Region ist es, wenn die lokalen Läden und Wochenmärkte zum Einkauf genutzt werden. Beim Obstbauern auf dem Markt gibt es eine ganz andere Qualität als im Supermarkt. Noch dazu wird viel Verpackungsmüll gespart. Es ist ratsam, zum Einkaufen eigene Stofftaschen oder Körbe mitzunehmen.
Tipp 8: Benehmen in der Natur – leise und rücksichtsvoll
Mittlerweile sind Camper etwas in den Verruf geraten. Sie sollen die Lautstärke ihrer Musikanlage bis zum Maximum ausreizen, ihren Müll nicht anständig entsorgen, die Duschen verschmutzt hinterlassen und überhaupt nicht wissen, was nachhaltig Campen eigentlich bedeutet.
Dauerduschen vermeiden, den Wasserhahn nicht unnötig laufen lassen, Lebensmittel nicht verschwenden, wenn möglich das Auto stehen lassen sowie die Mittags- und Nachtruhe einhalten – all diese doch recht einfach umsetzbaren Dinge haben große Wirkung.
Tipp 9: Wasser sparen
Nicht nur im Süden wird Wasser immer knapper, auch in vielen Regionen Deutschlands ist die Ressource Wasser aufgrund zahlreicher trockener Perioden kostbar geworden. Dusche daher auch auf dem Campingplatz so sparsam wie möglich und lasse das Wasser nicht unnötig lang laufen.
» Noch mehr allgemeine Tipps zum Wassersparen
Tipp 10: Solar statt Strom
Statt Strom aus der Steckdose am Campingplatz, kannst du dich auch mit Solar versorgen. Für den Betrieb kleiner Geräte reicht eine mobile Solaranlage, die auch gar nicht allzu teuer ist. So erzeugst du unterwegs umweltfreundlich Strom, sparst Geld und bleibst unabhängig.
Tipp 11: Campingtoilette ordentlich entsorgen
Das Campingklo darf nur an ausgewiesenen Stationen entsorgt werden. Verwende außerdem möglichst biologisch abbaubare Sanitärzusätze, statt chemische Produkte.
Tipp 12: Keine Toilette verfügbar?
Hier empfiehlt es sich, einen kleinen Spaten griffbereit zu haben, ein Loch zu graben, seine Notdurft zu verrichten und anschließend ordentlich zu bedecken. Auf feuchtes Toilettenpapier oder Taschentücher solltest du verzichten und stattdessen normales Klopapier verwenden. Dieses hat weniger Lagen und verrottet schneller.
Tipp 13: Campinggeschirr nachhaltig
Nachhaltiges Campinggeschirr besteht nicht aus Plastik, sondern auch Holz, Bambus oder Edelmetall.
Fazit: Nachhaltiges Camping ist gar nicht so schwer, wenn du die wichtigsten Regeln beachtest. Campen ohne Campingplatz ist dabei nur in den seltensten Fällen erlaubt und für die Natur auch nicht zu empfehlen.
FAQ
Wie nachhaltig ist Camping?
Camping ist, wenn du es entsprechend der hier vorgestellten Tipps planst und umsetzt, deutlich nachhaltiger als Flugreisen und Urlaub im klassischen Hotelbunker. Bleibst du in deiner Region, fallen lange Anfahrtswege weg und das Camping ist nachhaltiger, als wenn du mit dem XXL-Reisemobil bis nach Süditalien fährst.
Wo ist Eco-Camping verboten?
Camping ist in der Regel nur auf dafür vorgesehenen Plätzen erlaubt. Wer wild campt, riskiert hohe Bußgelder.
Was bedeutet Autark Camping?
Autark Camping bedeutet, dass du von der Versorgung auf Campingplätzen unabhängig bist und deine eigene Wasser- und Energieversorgung dabei hast. Das funktioniert zum Beispiel mit einem Campingklo und Wassertank sowie einer kleinen Solaranlage für Strom.
Wie gehts du am liebsten auf Reisen? Teile deine Erfahrungen zum Eco-Camping gern hier als Kommentar.
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